(DE) Tolosa choral contest 2019

Bilder: Tilman Pfäfflin, Text: Tumasch Clalüna

Der heutige Tag würde uns zu unserer letzte Unterkunft und somit zum Ziel der Reise, dem Chorwettbewerb von Tolosa führen.
Auf dem Weg dahin stand aber zunächst noch ein Besuch des Inselklosters Gaztelugatxe auf unserem Programm, einigen vielleicht bekannt als «Dragonstone» aus der Serie Game of Thrones. Die kleine Insel ist über eine mit Mauern befestigte Treppe mit dem Festland verbunden und bietet einen atemberaubende Blick auf die Baskische Küste. Einige Serpentinen weiter gelangten wir nach Mundaka, ebenfalls ein Küstenort und Ausgangspunkt einer Bootsfahrt, die uns durch ein Naturreservat in der Mündung des gleichnamigen Flusses führte. Der Bootsführer unterhielt uns dabei mit unverständllichen Naturbeobachtungen, die unser Vizepräsident wacker zu übersetzen versuchte. Dazu gab es verschiedene Fischspezialitäten zu kosten und natürlich den lokalen Txakoli Weisswein sowie Cidre. Der Fluss war schon bald kanalisiert und es war dieser Kanal, der den Flugzeugen der Wehrmacht den Weg nach Gernika wiesen, als sie dieses auf Bitten Francos im Spanischen Bürgerkrieg bombardierte. Pablo Picasso malte darauf sein berühmtes Bild «Guernica».

 

Mit dem Bus gelangten wir dann schliesslich zu der Unterkunft, die uns vom Festival zugeteilt worden war. Es handelte sich um eine gigantische Jugendherberge über der Bucht von Hondarribia mit entsprechenden Regeln und Einschränkungen. Angesichts des bevorstehenden Wettbewerbs schien dies Einigen ganz heilsam, Andere flohen sofort in die nächste Bar, um sich vorzubereiten.

 

Der kommende Tag, es war der Donnerstag, war geprägt vom Wettbewerb, den wir in zwei Kategorien direkt hintereinander bestritten. Polyphonie und Folklore. Die Konzentrationsphase begann um 11 Uhr mittags und dauerte bis ca. 21h30. So gezielt und gut vorbereitet waren wir selten in einen Wettbewerb gestartet. Entsprechend souverän und freudig verlief denn auch das Wettsingen, in dem wir gegen einen Chor aus Berlin und einen Chor aus Indonesien antraten. Etwas ungewöhnlich war vielleicht die Stückauswahl im Folklore Teil, das fröhliche Pfeifen im Gässle zauberte jedoch selbst auf die Gesichter der ernsten Jury ein Lächeln: wir konnten unsere Stärken in allen Belangen ausspielen.

 

 

 

 

Danach wurde standesgemäss gefeiert. Wobei unser Fröhlichkeit diesmal nur bedingt ansteckend wirkte und sich der Busfahrer als Emissär der rigiden Herberge entpuppte. Lustig war es trotzdem, jetzt sind wir gespannt auf das Endergebnis.

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